Die Damen-WM fand dieses Jahr vom 31.März bis zum 5.April im Nothern Snooker Center in Leeds statt.

Und unser Oberschiedsrichter Mark Jacob war dabei!

Lest selbst

Snooker Entwicklungsarbeit auf der Insel
und e in Festival des Damen Snooker

Die Damen-WM fand dieses Jahr vom 31.März bis zum 5.April im Nothern Snooker Center in Leeds statt.
Im Rahmen der WM, wurden mehrere Side-Events gespielt.
31.März: Damen-Doppel
1.April: Mixed Doppel
2-5.April:
U21-WM
Senioren WM (Ü40)
Damen WM

Schiedsrichter gab es nur für die Main-Events vom 2.-5. April.
Am 1.April war es soweit, wir machten uns auf den Weg zu meinem ersten internationalen Einsatz, der Damen-WM in Leeds .

 

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Zusammen mit Christoph Levin, ging es also nach Birmingham und von da weiter mit dem Zug nach Leeds. Sicher es war nicht der schnellste Weg nach Leeds, immerhin fuhren wir länger mit der Bahn, wie wir geflogen sind aber nur so war es uns aber möglich rechtzeitig zur Eröffnungsfeier des Main Events in Leeds anzukommen. Das Timing war perfekt und wir waren rechtzeitig da, so dass wir vor der Eröffnung schon einen Blick in die Venue werfen konnten.

Das Nothern Snooker Center ist mit Abstand der größte was ich jemals in Sachen Billiard Sport gesehen habe. Das Center geht über zwei Etagen.
Im Erdgeschoss stehen ca 40 Snooker Tische und im Obergeschoss eine nicht mehr definierbare Zahl von Pool Tischen.

Wir wurden von allen Spielern, Spielerinnen und Organisatoren sehr freundlich und herzlich begrüßt, endlich sollten mehr Spiele von Schiedsrichtern geleitet werden. Bei den Damen ist es leider die Ausnahme, dass Schiedsrichter bei den Turnieren an der Platte stehen. Hier fehlt es einfach an Freiwilligen und/oder einem ausreichenden Budget.

 

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Uns bot sich also folgende Situation:
Das Center, mit seiner unglaublichen Anzahl an Tischen, ist am Wochenende und Abends immer komplett belegt. Es wird in England einfach in der Tat viel mehr Snooker gespielt.
Für die Damen-WM worden 8-10 Tische bereitgestellt und der normale Center Betrieb ging ganz normal weiter.
Selbst der TV-Tisch stand uns nur eingeschränkt zur Verfügung da an diesem sich die Spieler für die WM-Qualifikation vorbereiten mussten. Uns wurde jetzt langsam schon klar, wir waren hier Pioniere die Snooker-Entwicklungshilfe leisten würden.

Aber das war erst der Anfang.

Wir sollten eigentlich 7 Schiedsrichter sein.

- Vic Hartley ( mit 86 Jahren der weltweit älteste aktive Schiedsrichter)
- Daniel Lewis ( übernahm die Turnierleitung )
- Sandy Müller ( konnte leider krankheitsbedingt nicht kommen)
- Holger Bühler
- Luise Kraatz
- Christoph Levin
- und ich

5 Schiedsrichter ... 10 Tische ... jetzt wird es spannend ... wie soll das gehen ? Einfache englische Lösung: Area-Schiedsrichter
Das heißt ein Schiedsrichter sitzt/steht/beobachtet bis zu 4 Tische und wird von den Spielerinnen herbei gerufen sollte es zu Unstimmigkeiten und Problemen kommen. So gaben wir unser bestes unsere Tisch im Auge zu behalten und konnten aber nur eingreifen, wenn man uns fragte. Jeder von uns bekam aber auch mindestens einmal am Tag den TV-Tisch und damit ein „richtiges“ Match. Hatte man gerade mal das Glück, dass nur ein Tisch in der eigenen Area belegt war, sprangen wir auch gerne mal ins Spiel und machten unseren üblichen Job. Ausgehend von positiven Kommentaren und Feedbacks die wir alle durch die Bank weg bekamen haben wir wohl trotz, der uns ungewohnten Situation, einen guten Job gemacht.

Mein erster Einsatz kam dann auch gleich noch am Freitag als Marker und zur Unterstüzung von Vic Hartley im Mixed-Finale.

Bild: Monique Limbos

Dieses ging über Best-of 7 mit einem Mid-Session nach 3 Frames. Die Spieler und Spielrinnen nutzen ihre Zeit voll aus, so dass trotz der langen Reise mein Tag erst kurz vor 2 britischer Zeit zu Ende ging. Ich war angekommen und es sollten jetzt 4 Tage folgen in denen es nur um Snooker ging. Von Morgens um 9:30 bis in die späten Abendstunden.

Das Leistungsspektrum, das wir bei dieser WM sahen war sehr groß. Aber das ist auch so gewollt. Es wird hier eine tolle Entwicklungsarbeit geleistet. Ziel ist es neben einen Leistungsvergleich eben auch noch mehr Spielerinnen zu motivieren und an die Platte zu bekommen. Da wäre es wenig produktiv, wenn man das zu einer elitären Veranstaltung für wenige macht. In der Gruppenphase am Sonnabend und Sonntag ging es also für Spielerinnen darum sich die Endrunde zu qualifizieren. Die 8 besten Spielerinnen waren automatisch für die Endrunde qualifiziert, somit fehlten also noch 8 weitere Spielerinnen, die über eine Gruppenphase ausgespielt worden. Gespielt wurden 3 Frames, wobei alle Frames gespielt worden und zählten.

Trotz dieses Modus gab es am Sonntag abend noch zwei Punktgleiche Spielerinnen und es kam zu einem Entscheidungs- match bei dem ich das Vergnügen hatte es leiten zu dürfen. Die Gewinnerin dieses Matches sollte dann in die Runde der Last-16 einziehen. Diana Schuler trat gegen Jodie Allen an, in einem „plüschigen“ rosanen Pullover und schaffte es das Spiel für sich zu Entscheiden.

Apropos Kleiderordnung, die wurde generell recht locker gehalten.Es war irgendwie alles erlaubt, was ansprechend und nicht zu Sport betont aussah. Die Atmosphäre war durch weg fröhlich und recht entspannt und die Spielerinnen gaben alles.
Atmosphäre ... ein tolles Stichwort ... der normale Betrieb lief ja die ganze Zeit weiter, und damit kam auch immer ein wenig unruhe von den übrigen 30 Tischen rüber.Das „beste“ war aber die Geräuschekulisse aus dem Eingangsbereich. Die Daddelautomaten ratterten, Essen wurde hin und her getragen, Gläser fielen aber die Krönung war die Essensausgabe.
Sein Essen bestellte man am Tresen und wenn es fertig war wurden die Nummern lautstark ausgerufen. Während man also selber gerade das Break ansagte hörte man schön aus dem Hintergrund ein kräftiges FIFTY-NIIIIIIINNNNEE ... Moment mein Break war doch erst bei 35.

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Am Finaltag bekam dann jeder von Schiedsrichtern noch ein Finale.Ich das Seniorinnen Finale und Christoph das U21-Finale.

Nach dem großen Finale, das logischerweise Luise anvertraut wurde, gab es dann noch eine große Siegerehrung für ALLE.
Jede Spielerin bekam eine Urkunde, die Top-Spielerinnen natürlich auch eine Medaille und Pokale.Selbst die Schiedsrichter bekamen noch ein Urkunde und eine Ehrenmedaille ... das war für uns natürlich eine ganz große Überraschung und ein tolle Ehrung unsere Arbeit

Die Tage in Leeds waren wirklich ein Snooker-Festival und wir haben viele nette Menschen kennen gelernt. Und mit Größen wie Dan Lewis und Vic Hartley an unserer Seite konnten wir auch noch viele neue Tipps und Tricks für eine gute Schiedsrichter arbeit mitnehmen.Ich hoffe ich kann dieses Erlebnis bald wiederholen und vielleicht schaffen es ja auch mal ein paar Spielerinnen aus unseren Club da hinzufahren !

Beste Grüße und bis Bald mal wieder an der Platte
Euer VSO Mark

Professionelles Training?

Mit einem der Vereinsgründer und Trainer Ole Steiner haben wir seit einiger Zeit auch einen geprüften professionellen Snooker-Coach bei uns im Verein.
Neben seinem obligatorischen Gruppen- und Anfängertraining für den Verein bietet er auch gezieltes Einzelcoaching. Also ist für jeden etwas dabei!

Komm einfach vorbei!

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